In den letzten Tagen hab ich mich beruflich wieder mal recht intensiv mit der strategischen Planung unserer Social Media Aktivitäten beschäftigt. Dabei ist praktisch „nebenbei“ ein Modell für die Planung entstanden.
Offen gestanden ist das Modell noch nicht ganz fertig und ich habe vor es in den nächsten Wochen zu verfeinern und in ein Whitepaper zu verwandeln, aber ich glaub, dass die Denkansätze auch so schon einen schönen Überblick bringen. Nicht zuletzt erhoff ich mir durch die Veröffentlichung ein bisschen Diskussion die zur weiteren Verfeinerung beiträgt.
Das Modell
Das Fundament
Die Grundlage für die Strategieentwicklung ist entsprechend meines Modells, all das was später Aktivität auslösen soll. Sprich die vorhandenen monetären und personellen Ressourcen, das vorhandene Wissen, die Fähigkeiten eines Teams und natürlich das Commitment im Unternehmen zum Thema Social Media Marketing. Sind diese Bausteine nicht vorhanden wirds tendenziell haarig mit erfolgreicher Arbeit im Social Web.
Das Dach
Den Überbau für alle Aktivitäten bildet die Marke, deren Werte und deren Botschaften. Ist also nicht klar wie die Marke aussieht, wird es schwer die Säulen so aufzuziehen, dass ein gerades, stabiles Haus entsteht.
Die Säulen, bzw. deren Aufbau sehe ich durchaus in zeitlicher Abfolge von links nach rechts.
Der Content
Am Anfang steht der Inhalt, nämlich ausgehend davon welche Geschichten es im Unternehmen gibt und nicht davon welche Plattformen man gerne bedienen möchte. Die Säule beschäftigt sich also damit die Geschichten im Unternehmen zu identifizieren und aufzubereiten.
Seeding
Erst wenn die Säule „Seeding“ hochgezogen wird geht es um den Plattformmix – wie gesagt in Abhängigkeit des vorhandenen Contents. Hier steht die Frage im Mittelpunkt: Wie kommen die Inhalte zu den Dialoggruppen? Wie sieht der Mix aus owned, earned und paid media aus?
Community
Wir wissen also welche Inhalte wo verteilt und rezipiert werden. Idealerweise entwickelt sich aufgrund dessen eine Community, mit der will interagiert und diskutiert werden. Die Säule „Community“ beschäftigt sich mit der konkreten Auseinandersetzung und Weiterentwicklung der Beziehungen zu den jeweiligen Dialoggruppen.
Ziele
Das ganze „Bauwerk“ erhält seine Stabilität durch hinterlegte, messbare und beeinflussbare Ziele. Die Säule „Ziele“ setzt sich also mit KPIs, aber auch Visionen und möglichen Zukunftsszenarien für die eigene Social Web Strategie auseinander.
Vor allem an die Praktiker da draußen: Wie gehts euch mit dem grob umrissenen Modell? Fehlt euch was? Plausibel?
Hallo Daniel,
dein Modell beinhaltet eigentlich alles. Und es ist sehr fokussiert und damit einfach für andere zu verstehen, insbesondere wenn andere es freigeben sollen.
Was mir Gedanken machen würde, dass in den Säulen mehrere Punkte (oder Säulen) in einer zusammengefasst sind, 2 Beispiele dazu:
Das Dach:
im Dach sind sowohl der Markenkern, die Kern-Geschichte der Marke als auch die langfristigen Ziele enthalten. Wenn es nicht getrennt wird, dann beginnen verschiedene Abteilungen das zu vermischen und damit die Botschaft über die Zeit zu verwaschen. Und die Kerngeschichte einer Marke ist nicht beliebig wählbar, sondern von bestimmten Faktoren abhängig. Geschichten sind sehr wichtig geworden, aber wenn sie beliebig (bei Content) gewählt werden, entfalten sie nicht die gewünschte Wirkung.
ad Community:
das ist ein sehr breiter Begriff und enthält mehrere Gruppen. Das ist zB die breite Masse an Leuten ebenso wie bestimmte Opinion Leader u.v.m. Damit hast du aber unterschiedliche Themen, Kanäle, damit Content usw. und wie willst du das in dem Modell transparent und nachvollziehbar darstellen?
Wie siehst du das?
LG
Alexander
Hi,
danke für den Input. Die Gedanken sind mir nicht ganz unbekannt – in meinem Kopf bestehen die Säulen aus einzelnen Ziegeln (hab ich noch nicht formuliert – wird wohl mein „Urlaubsprojekt“ :-)). Ich hätte dazu den Ehrgeiz auch die Ziegeln innerhalb der Säulen, in eine zeitliche Abfolge zu bringen. Soll heißen: je tiefer die Auseinandersetzung mit jeder einzelnen Säule und deren Bestandteile, desto stabiler und höher kann „gebaut“ werden. Und du hast Recht: beim Dach gehört natürlich noch ausdifferenziert. Für mich stellt sich, dann nur mehr die Frage wie ich das Gebilde trotzdem unkompliziert lasse. Ich mags unkompliziert 🙂
LG
Hi,
dann wird es wohl eine Matrix werden … mit allen Vor- und Nachteilen. Sonst wird es schwierig, die Abhängigkeiten wechselseitig darzustellen.
Und evt willst du Zielen einen eigenen Platz geben, denn die sind ein Sonderfall.
LG
Alexander