Aus eigener Betroffenheit und weil ich die Klappe einfach nicht halten kann :
Gleich vorweg, es handelt sich im folgenden um meine persönliche Meinung, die nicht mit den Mitgliedern von junQ.at abgestimmt ist. junQ.at ist Mitglied des österreichischen Medienverbands.
Zweieinhalb Jahre gibt es den Österreichischen Medienverband jetzt, und die Erfolge sind überschaubar. Nicht inexistent, aber spärlich gesäht. Dem versuchte man Ende 2009 mit einem Neustart entgegen zu wirken. Soweit so gut.
Neustart bereits nach dem ersten Jahr
Auch ein halbes Jahr nach dem Neustart bekam man oft als Antwort: „das neue Team müsse sich erst finden“, die Vertretung der eignen Mitglieder musste da hinten angestellt werden, es war wichtiger Leidenschaftsthemen (wie zB eine Medienverbandsakademie) zu konzipieren. Jetzt der Supergau, der Tag der Freien Medien wird zum Desaster, der Standard zerreißt die Vertreter des Verbands ob Inhaltsleere in der Luft, namhafte autonome Medien und Kulturinitiativen attestieren der Interessensvertretung Versäumnisse.
Der Medienverband braucht ein Profil
Krisenstimmung ist angesagt, der Medienverband braucht ein Profil – nach zweieinhalb Jahren auch höchste Zeit. Anstatt intern zu „heulen“, dass es total ungerecht ist, dass man über einen offenen Brief und nicht im Hintergrund kritisiert wird, wäre es vielleicht an der Zeit die Kritik als gegeben zu sehen und die Punkte abzuarbeiten, und zwar nicht auf Vorstandsebene sondern in einem breiten Diskurs unter Einbeziehung der Mitglieder, denn auch die stehen jetzt in der Pflicht, die Versäumnisse der Vergangenheit nicht einfach hinzunehmen.
Mitglieder müssen partizipieren
Schon über ein halbes Jahr weiß ich um die internen Stimmen die mehr Partizipationsmöglichkeiten und Einsatzwillen des Vorstands bei der Einbindung in die Medienverbandsarbeit fordern. Immer wieder wurde das auch offen angesprochen, geändert hat sich bis dato aber nichts. Demokratiepolitisch steht es schlecht um den Verband, daher begreife ich die derzeitige Situation als Chance.
Sicher kann man einen Teil der Verantwortung auch den Mitgliedern umhängen, sie waren bis dato entweder wenig an den Tätigkeiten ihres Vorstands interessiert, oder haben einfach nicht laut genug auf die Fehlentwicklungen hingewiesen. Daher sehe ich die jetzt öffentlich gewordene Kritik als bisher größte Chance zu beweisen, dass der Österreichische Medienverband doch noch zu einer ernst zu nehmenden Interessensvertretung werden kann. Der VFRÖ würde vormachen wie erfolgreiche Arbeit aussehen könnte, und ist seit Jahren erfolgreich damit. Warum also nicht die Charta der Freien Radios Österreich als Grundlage für eine Medienverbandscharta verwenden?
Blumenau hat völlig recht
Martin Blumenau kritisiert den Verband schon seit Anbeginn, anstatt ihn zum Feindbild zu machen, würde ich anregen mal genau zuzuhören – denn er fordert im Wesentlichen nichts anderes als eine ordentliche Definition (deren Notwendigkeit mittlerweile sowohl Vorstand als auch Mitgliedern bewusst sein dürfte) und hinterfragt den Begriff „frei“. Warum dies so ein Problem ist verstehe ich nicht. Die mir nahestehenden Medien subtext.at und frischluft wird es auch noch geben wenn der Begriff „freie“ Medien nicht mehr im aktiven Wortschatz der betroffenen Personen existiert.
- Österreichischer Medienverband http://www.medienverband.at
- Tag der Freien Medien http://medienverband.at/medienverband/der-tag-der-freien-medien-2
- derstandard.at zum Tag der freien Medien http://derstandard.at/1287099296445/Freie-Medien-als-Gegengewicht-zum-Einheitsbrei
- offener Brief gegen den Medienverband
- Antwort auf den offenen Brief gegen den Medienverband
- Charta der Freien Radios Österreich http://www.freie-radios.at/article.php?ordner_id=27&id=194
- Martin Blumenau zu freien Medien http://www.youtube.com/watch?v=giDnz3DrsHM
Lieber Daniel,
vorweg: Vieles von dem was du hier schreibst, stimmt.
Und die allermeisten Kritikpunkte die du im Medienverbands-internen Vernetzungstool gepostet hast würde ich bedenkenlos unterschreiben. Viele, wohlgemerkt nicht alle.
Was ich gut finde (und nein, ich bin kein ganz ganz arger Geheimniskrämer) ist, das die dort stehen, bzw. standen, und nicht hier öffentlich. Weil was du hier wahrscheinlich als taktisch unglaublich cleveren Zug siehst um den Verband noch mehr unter Druck zu setzen, ist, wenn man auch die andere Seite der Medaille kennt (weil man Zugang zum Vernetzungstool) hat, schlichte Geltungssucht.
All die hier so schön aufgeführten Punkte hast du auch im Vernetzungstool gepostet, der Vorstand hat diese Kritik zur Kenntnis genommen und sich umgehend um ein Treffen aller Mitgliedsmedien bemüht. Dass dieses Treffen nun erst im November stattfindet liegt einzig allein an dir – du hast die zahlreichen Terminvorschläge davor allesamt abgelehnt (jaja ich weiß, 120-Stunden-Arbeitswoche und so).
Weiters hattest du am Tag der freien Medien mehrmals die Gelegenheit mit anderen Medien oder aber Vorstandsmitgliedern zu reden, mir war jetzt nicht so langweilig dich die ganze Zeit über zu beobachten, aber soweit ich das beurteilen kann hast du kein Gespräch gesucht. Und so wie du und dein Kollege den ganzen Nachmittag über dreingeschaut habt, wird sich kaum jemand darum gerissen haben das Gespräch aktiv zu suchen, wenn ich das anmerken darf. Aber nach deinem Twitter-Post im Vorfeld („eh alles sinnlos“) war das auch nicht wirklich anders zu erwarten.
Gestern noch hast du abermals im Vernetzungstool – entschuldige – rumgemotzt, der Kommentar einer deiner Junq-Kollegen war an Dummheit und Unverschämtheit überhaupt nicht zu überbieten. Ein Mitglied des Vorstands hat dir abermals bestätigt die Kritik erhalten und verstanden zu haben, und in überaus konstruktiver Weise zum wiederholten Male auf das ausgemachte Treffen verwiesen – nicht ohne das Angebot die wichtigsten Kritikpunkte schon im Vorfeld zum x-ten Mal zusammen zu fassen.
Man hat sich also redlich bemüht und wirklich alles getan um auf deine Kritik einzugehen, und trotzdem zerrst du das nun hier an die Öffentlichkeit – sorry lieber Daniel, ich schätze deine Arbeit, aber dieses trotzige „aber ich will jetzt nochmal draufhaun“-Gehabe wäre eines kleinen Kindes, nicht aber deiner würdig.
Wenn du deinen Namen so gerne liest, füll Gewinnspiele aus.
Und auch wenn ich dir grundsätzlich in vielem übereinstimme, muss ich mich über einiges was du hier so schreibst schon sehr wundern, lieber Herr Qualitätsjournalist.
Dass die Vertretung der eigenen Mitglieder hinten angestellt wurde ist einfach nur Blödsinn. Eh, jaja lieber Daniel, du hast ja recht, besonders viel hat der Medienverband noch nicht erreicht, stimmt schon. Aber das Bemühen würde ich ihm nicht absprechen, schon gar nicht pauschal. Und fordern ist schon immer ein bissl leichter, als zu erreichen. Dass der freie Tag der Medien ein „Desaster“ hätte sein sollen, naja lieber Daniel, ich glaube du hast da gar nicht viel davon mitbekommen, schließlich hingst du ja ständig hinter deinem supertoll-cool-wichtigem iPad.
Oder redest du jetzt vom mangelnden Platz für eure 24 verschiedenen 30-Quadradmeter-Poster?
Nochmal: Klar, da hätte man vieles besser machen können. Ein paar Medien hatten dort gar nichts verloren, einigen hätte man bei der Präsentation nach 5 Minuten schlichtweg das Mikro wegnehmen müssen, eh. Aber Desaster war’s nun wirklich keins. Und von der Präsentation kannst du ja gar nicht sprechen, da warst du ja schon wieder eiligst am Weg nach Linz. Ich nehm mal stark an wegen wichtiger Termine, und nicht, weil du selbst unten, und nicht am Podium hättest sitzen müssen.
Dass Martin Aschauer ob seiner Doppelrolle ganz offensichtlich kein guter Moderator war stimmt natürlich, aber dass Corinna Milborn kurzfristig absagt konnte so auch keiner ahnen. Jemand anderer hat sich halt nicht gefunden. Auch Michaela Wein war wegen ihrer Doppelfunktion sicher nicht die geeignetste Kandidatin (Gender hin oder her), aber dass bei einer Gemeinschaft von Medien nicht immer Junq oder Daniel Friesenecker die erste Geige spielen kann, ist halt so. Ich war ja auch nicht am Podium.
Dass irgendjemand beim Medienverband „heult“ wäre mir neu, der Vorstand hat nur klar gesagt dass er nicht versteht, warum die kritisierenden Medien und Interessenvertretungen nicht den direkten Kontakt gesucht, sondern „medienwirksam“ gleich einen offenen Brief verfasst haben.
Genauso, wie sie nicht verstehen werden warum du jetzt auch noch mal öffentlich deinen Senf dazugeben musst, und das nicht ganz ohne Grund.
Dass die einzigen „Big Player“ der Unterzeichner des offenen Briefes, die IG Kultur Österreich und der Kulturrat Österreich, diese Vorgehensweise mittlerweile schon ziemlich bedauern, hast du deinen Lesern hier natürlich verschwiegen. Abgesehen davon, dass der Großteil von dem was da drin steht (auch wenn KLAR einige wahre, wichtige Kritikpunkte drinnen sind) einfach nur Mist ist – das sag nicht nur ich, sondern auch dein heiß geliebter Martin Blumenau.
Dein geforderter „breiter Diskurs“ ist ja höchst löblich, aber ich bin stark dafür diesen so zu führen wie du in diesem Text auch beschreibst, nämlich „unter Einbeziehung der Mitglieder“ – und Ausschluss der Öffentlichkeit, wenn ich mir erlauben darf das hinzuzufügen. Das ist genauso unprofessionell wie seine Redaktionssitzungen öffentlich zu streamen (habt ihr bei Junq eigentlich die Petition zum Schutze des Redaktionsgeheimnisses mitunterschrieben?).
Und, lieber Daniel, das passiert ja auch, das Treffen ist schon fixiert. Also wozu das ganze nochmal groß wiederkäuen hier?
„Demokratiepolitisch steht es schlecht um den Verband“: Naja Daniel, Demokratie heißt halt nicht, dass nur die eigene Meinung die einzig richtige ist, die sofort umgesetzt wird. Du wirst es kaum glauben, aber es gibt Menschen die bekennende und begeisterte Demokraten sind und Basisdemokratie dennoch ablehnen, weil sie der Meinung sind dass diese furchtbar ineffektiv ist. Und wenn ich mir deinen Beitrag hier durchlese, dann kann ich auch sehr gut verstehen warum.
Der Verband ist nicht nur demokratisch, sondern überaus offen, transparent und vorbildlich. Und die „Stimmen“ die mehr „Partizipationsmöglichkeiten“ fordern hast du wohl bei deiner Ansprache vor der Junq-Mannschaft gehört, weil ich konnte die noch nirgendwo vernehmen. Sollte es die wider meiner Meinung doch irgendwo geben, dann würde ich dem betreffenden Mitglied als ersten Schritt zur Partizipation einfach vorschlagen mal zu einem Vernetzungstreffen zu kommen oder das Vernetzungstool zu nutzen, weil wie wir beide wissen werden diese beiden Möglichkeiten bislang kaum genutzt.
Dass der VFRÖ ein großes Vorbild ist, die Charta der Freien Radios Österreichs als Grundlage dienen könnte und Martin Blumenau Recht hat stimmt natürlich – ist jetzt aber auch nicht die tolle, neue Erkenntnis, oder? Stimmt eh, wissen wir mittlerweile alle. Im Nachhinein, wohl gemerkt. Korrigiere mich wenn ich da falsch liege, aber ich hätte von dir bislang weder den Ruf nach einer wasserdichten Definition vernommen, noch bist du nun in der Lage eine zu liefern (was aber zugegeben auch nicht deine Aufgabe ist). Nachschreien ist leicht. Du wolltest dass der Medienverband beim Linzer Bürgermeister um eine Förderung für dich vorstellig wird, das ist einer der Rufe zur konkreten Verbesserung des Medienverbandes, der mir nachhaltig von dir in Erinnerung ist.
Dass es ein großer Fehler war, sich bislang viel zu wenig um diese Definition gekümmert zu haben hat mittlerweile auch – ich glaube soviel darf man hier schreiben – Martin Aschauer, der Präsident, eingeräumt. Es wäre also nicht so, dass man da überall auf taube Ohren stoßen würde, so wie du hier sehr dramatisch ausführst.
„Warum [die Hinterfragung des Begriffes ‚frei‘]… so ein Problem ist verstehe ich nicht“: Lieber Daniel, den Begriff „frei“ zu hinterfragen oder gar zu streichen ist überhaupt kein Problem. Aber wenn du schon so auf Zack bist, dann verrate mir und deinen treuen Lesern doch bitte einen besseren, der alle Mitgliedsmedien umfasst. Und von der noch fehlenden Definition rede ich da erst gar nicht.
Lieber Daniel, ich bin Teil eines anderen Mitgliedsmediums, respektiere und anerkenne die Arbeit von Junq und insbesondere deinen riesengroßen Anteil daran, stehe niemandem im Vorstand nahe und bin vom Medienverband in seiner jetzigen Form auch nicht begeistert.
Dass ich viel von deiner Kritik nicht nur verstehe, sondern sogar teile hab ich dir ebenfalls schon geschrieben. Aber diese Aktion hier für’s Ego hättest du dir wirklich sparen können – sie wird nichts verbessern, positiv beeinflussen oder wenden, ganz im Gegenteil.
Denn eines soll man schon auch mal erwähnen: Niemand beim Medienverband kassiert einen Cent für seine Arbeit, die Leute dort betreiben einen großen Aufwand einfach aus Überzeugung – so wie auch du und ich bei unseren Medien. Sie haben mehrmals und vorbildlich bewiesen, dass sie offen für Kritik sind und darauf eingehen. Ich stimme dir voll und ganz zu, dass Kritik wichtig ist und auch mal schärfer sein muss, aber wenn sie dauern nur abgewatscht werden, noch dazu auf so stupide Art und Weise wie hier, dann werden sie’s irgendwann entnervt hinschmeißen.
Und mir ist ein ineffektiver, wenig erreichender Medienverband tausendmal lieber als gar keiner – ich glaube da spreche ich nicht nur für mich.
Die Leute dort haben deine Kritik gehört und wollen viel verbessern, lieber Daniel, und sie haben dir, genauso wie auch mir, ein konkretes Datum genannt, an dem das geschehen soll. Ich schlage vor wir geben ihnen diese Chance und stellen unser Ego bis dahin hinten an.
Liebes anonymes Mitglied,
so mag ich es: untergriffig, persönlich und anonym. Du bringst es wirklich auf den Punkt, du kennst mich nicht. Würdest du mich kennen, wüsstest du, dass meine Geltungssucht bei verschiedensten Möglichkeiten besser befriedigt hätte werden können, als durch (berechtigte) Kritik am Österreichischen Medienverband. Würdest du mich kennen, wär dir auch klar, dass mich stets ideologische Motive (abseits der Parteipolitik) getrieben haben.
Auf deine persönlichen Untergriffe gehe ich gar nicht weiter ein, iPad (hätte ich fotografiert wärs die teure Kamera gewesen) oder persönlicher (beruflicher wie ehrenamtlicher) Einsatz gemessen an Arbeitsstunden als Beleidigung nutzen zu wollen, ist ebenso lächerlich, wie uns unsere Werbematerialien zum Vorwurf zu machen.
Ich polarisiere im Moment, und wer polarisiert muss eine drüber kriegen – ist halt so.
Ich habe seit dem Zeitpunkt des Beitritts von junQ.at beim Medienverband nie einen Zweifel daran gelassen, dass wir mitreden wollen – nachdem mir auch jetzt wieder Medienverbands-intern auf gegenwärtige Probleme mit Erfolgen aus der Vergangenheit geantwortet wird, sehe ich aber nicht mehr recht viel Chance junQ.at Interessen (als eines der wenigen Mitglieder aus den Bundesländern) vertreten zu bekommen, was wiederum unsere Mitgliedschaft grundsätzlich in Frage stellt (das habe allerdings nicht ich zu entscheiden, sondern das junQ.at Team).
Als ich vor einigen Wochen geschrieben habe, dass ich mich (nach Bekanntgabe wesentlicher Kritikpunkte) aus den weiteren Agenden rund um den Medienverband zurückziehe, war flugs die Antwort da, sowas kann man nicht machen, ich muss mich dem Diskussionsprozess stellen. Das tue ich seither, mit aller Leidenschaft die ich für einen schlagkräftigen Medienverband aufbringen kann, dass ich die bisherige Performance als den Mitgliedsmedien nicht würdig einstufe ist auch kein Geheimnis – frag mal bei den Verantwortlichen nach.
Du machst mir auch den Vorwurf ich hätte das Gespräch nicht gesucht – stimmt, aber ich war auch nicht in der Verantwortung, meine Position war und ist klar. Offenbar war man aber auch seitens des Medienverbands nicht um eine Klärung bemüht. Es ist offensichtlich leichter uns in die Rolle der Querulanten zu drängen, als mit uns direkt zu sprechen.
Von der „Präsentation“ (ich nehme an du meinst die Diskussion) konnte ich mir trotz Abwesenheit, danke UStream-Aufzeichnung ein Bild machen, insofern liegst du da daneben. Mir unterstellen zu wollen aus Trotz nicht dabei gewesen zu sein, ist auch nicht richtig, ich hatte keinerlei Ambitionen dort oben zu sitzen, weil ich weiß (Achtung Selbstkritik:) dass ich die Mitglieder nicht ordentlich vertreten hätte können, viele Mitgliedsmedien kenne ich nur also Logo-Grafik, ich würde es mir nicht anmaßen für die zu sprechen. Ich hätte mir, aber mehr Auswahl gewünscht, der Termin war ja lange genug bekannt.
Wo wir wahrscheinlich Diskussionspotential haben, ist wenn du einen Diskurs unter Ausschluss der Öffentlichkeit verlangst. Ich finde alle Mitglieder publizieren und Arbeiten für die Öffentlichkeit, warum also den Verband der dahinter steht als graue Eminenz verstehen?
Wie du auf Basisdemokratie kommst versteh ich schlichtweg nicht – ist weder angedeutet noch ausgesprochen. Auch wenn du dir mein Umfeld ansiehst ist dort nix basisdemokratisch organisiert. Was ich jedoch fordere und lebe, ist es Beteiligte wirklich ernst zu nehmen und nicht einfach drüber zu fahren, wenn das für dich Basisdemokratie ist – sollten wir eine Demokratiedebatte führen, vielleicht abseits der aktuellen Diskussion.
Ich kann nachvollziehen, dass man sich in Rage schreibt (ist mir in den vergangen Wochen oft genug so gegangen), aber: „um eine Förderung für dich vorstellig wird“? Ich bitte dich. Na klar, das junQ ist meine persönliche Gelddruck-Maschine und meine Bitte um Hilfe, Mittel zum Zweck.
Zum letzten Punkt bitte ich dich, ehrlich gemeint, mit mir in Kontakt zu treten – gerne hier öffentlich, wenn das für dich nicht angemessen ist auch persönlich (0699/10497716):
„Und mir ist ein ineffektiver, wenig erreichender Medienverband tausendmal lieber als gar keiner – ich glaube ich spreche da nicht nur für mich“.
Ein solcher Medienverband ist für mich persönlich ein Grund sofort die Mitgliedschaft zurückzulegen und das Projekt als gescheitert zu betrachten. Ein wenig erreichender Medienverband strahlt sein Image auch auf seine Mitglieder ab, und dass gerne pauschal gewertet wird brauche ich wohl an dieser Stelle nicht zu erklären. Unbestritten ist, dass der Medienverband in der Öffentlichkeit derzeit nicht gut wegkommt und das strahlt selbstverständlich auf alle ab die sich als Mitglied zu erkennen geben. (So sehr es mich ehrt, dass mein Blogpost solche Wellen schlägt, ich kenne die Besucherzahlen – an mir wirds nicht ausschlaggebend liegen). Diese ansprochende Außenwirkung hat sich in den letzten zwei Jahren kaum geändert.
Ich bin jetzt kein ausgewiesener Kenner der Rechenzentrumsdichte in der niederösterreichischen Pampa. Es fällt halt schon auf, dass zwischen dem Wohnort des Präsidenten des Österreichischen Medienverbands und dem Rechenzentrum, dem die IP-Adresse unseres anonymen Posters gehört gerade mal 30 Kilometer liegen … selbstverständlich gilt die Grasser-, äääh Unschuldsvermutung.
Da misch ich mich doch glatt auch mal ein 🙂
Mir persönlich ist der Medienverband (oder genauer: sein Präsident, der liebe Herr Aschauer) von der ersten Sitzung, bei der ich anwesend sein durfte, an dezent suspekt. Es war eine perfekte Vorführung, mit der der liebe Martin eine m.M.n. wahnsinnige, aktionistische Idee mit allen Mitteln (zB die Anwesenden vor vermeintlich vollendete Tatsachen zu stellen) durchsetzen wollte. Wäre das durchgegangen, hätte das negativste Auswirkungen für alle Mitgliedsmedien gehabt – doch der liebe Präsident wär wahrscheinlich im Fernsehen gewesen. So viel mal zu „Ego polieren“ und „der MV kümmert sich (fast) nur um sich selbst“. Gut dass einige der Mitglieder das Ganze noch abwenden konnten.
Sicherlich ist es notwendig, den Begriff „Freie Medien“ ordentlich zu definieren bzw. auch einen anderen Begriff (mit Definition) einzuführen. Das ist aber meines Erachtens nach nicht eines der dringlichsten Probleme, solange zumindest die Involvierten (MV & seine Mitglieder) wissen, worum es geht. VIEL wichtiger wäre, dass der MV seine Vertretungsarbeit wahrnimmt. Das tut er zwar auch schon jetzt, allerdings – soweit ich das mitbekomme – ausschließlich auf Bundesebene. Gerade aber den kleinen, lokalen Medien wäre um Welten mehr geholfen, würde der MV sie auf der für sie zuständigen PolitikerInnenebene vertreten. Das würde zB auch Gespräche mit Gemeinde- und LandespolitikerInnen bedeuten. Das ist natürlich viel Arbeit und befriedigt das Ego nicht so sehr wie eine Audienz bei Ostermayer & Co. Den Mitgliedsmedien täte es jedoch gewaltig helfen.
Zum Abschluss möchte ich noch auf den/die liebe/n, feige/n Anonymposter/in (im Folgenden kurz LFAP) über mir eingehen. Liebe/r LFAP, ich freue mich, dass dir Daniel gar so viel bedeutet (so oft „lieber Daniel“ hintereinander sieht man selten) und ich bin mir sicher, er würde sich mit dir auf einen Kaffee treffen – vielleicht darfst du ihn sogar kurz berühren. Seinem starken Ego tut dies sicher keinen Abbruch 😉
Aber im Ernst: Es ist wohl keine Art, einen derartigen Kommentar, durchzogen von persönlicher Angriffigkeit und tw. auch Beleidigungen zu verfassen und dann nichtmal den Mut zu haben, den Namen dazu zu schreiben. Das was du hier als Daniels Ego-Pushing siehst („seinen eigenen Namen lesen“ und so weiter) nennt man „Kritik“ – und zwar mit dem Mut, auch öffentlich dazu zu stehen (nämlich: nicht anonym). Kritik darf man wohl auch in einem demokratischen Verein wie dem MV üben. Und zwar auch öffentlich, vor allem, wenn die Sache ohnehin bereits in den kommerziellen Medien (siehe Standard) diskutiert wird.
Auch einen sehr durschaubaren (wenn auch süßen) Versuch, liebe/r LFAP, stellt dein Mit-Hinein-Ziehen des Vereins junQ dar. Schon im ersten Absatz stellt der liebe Daniel klar, dass es sich um SEINE PERSÖNLICHE Meinung handelt und er nicht als junQ-Vertreter spricht/schreibt. Im junQ wird auf Pluralität gesetzt und niemandem das Recht abgesprochen sich zu äußern, nur weil die Meinung evtl. nicht mit junQ-Linie vereinbar ist. Ich bedaure für dich, liebe/r LFAP, dass dies in deinem Medium vielleicht nicht der Fall ist – vielleicht könnt ihr euch vom junQ ja was abschauen.
Und jetzt wirklich zum Abschluss: Jedes ehrenamtliche Engagement ist zu begrüßen – das gilt natürlich auch für die lieben Funktionär/innen des MV. Aber: Sie haben sich wählen lassen und sie wussten (hoffentlich) für welche Aufgaben. Dass es bei einer großen, heterogenen Gruppe wie den MV-Mitgliedsmedien nicht immer einfach sein wird, sollte jedem und jeder – der/die eine Ahnung vom Vereinsleben hat – schon vorher klar gewesen sein. Sprich: Nur weil man eine Funktion ehrenamtlich wahrnimmt, befreit das nicht vor (interner und öffentlicher) Kritik. Sollten die zarten Seelen diese nicht aushalten und gleich das Handtuch werfen wollen (was von dir, liebe/r LFAP, ja unterstellt wird) so ist dies ihr gutes Recht. So wie ich die Vorstandsmitglieder und den lieben Präsidenten einschätze, sind sie aber stark genug, das auszuhalten (ich denke auch nicht, dass sie wortwörtlich „heulen“ – das war wohl eher eine überspitzte Formulierung).
Ich hoffe, dass die Diskussion so vorbildlich ehrlich, offen und transparent weitergeführt wird – und zwar auch öffentlich, wenn Personen es als notwendig empfinden. Immerhin unterstellst ja auch du, lieber LFAP, dass der MV „überaus offen, transparent und vorbildlich“ ist. Und demokratisch.
Apropo offen, ehrlich und transparent: Wenn du ernst genommen werden willst, sagt uns doch wer du bist 🙂
Liebe Grüße aus Wien
Stefan
Liebes Mitglied eines Medienverbandsmitgliedes!
Ja, ich bin Mitglied von junQ.at – und schreibe nicht in Vertretung für den Verein junQ.at (übrigens ziemlich oft falsch geschrieben in deinem Kommentar) sondern äußere lediglich meine Gedanken zu deinem Kommentar, und vielleicht betitelst du mich danach auch als „dumm und unverschämt“ – wär irgendwie sogar cool, da mir das ziemlich egal sein kann, wenn jemand nach solchen Anschuldigungen zu feig ist, seinen/ihren Namen darunter zu schreiben!
Zum Termin für das Treffen der Mitgliedsmedien:
Ich weiß zwar jetzt gerade nicht was die Alternativtermine gewesen wären, aber ich weiß welche Termine bei junQ.at schon seit langem geplant sind, und die sind allesamt am Wochenende, bzw. auch unter der Woche! Und unter der Woche nach Wien fahren ist praktisch unmöglich, da alle von uns einer gewissen (Erwerbs-)Tätigkeit bzw. einer Ausbildung (Uni, Schule) nachgehen. Also das nicht auf eine Person schieben, sondern vielleicht auf den Umstand dass wir kein Wiener Medium sind und sich somit die Anreise etwas schwieriger gestaltet.
Zum Tag der freien Medien:
Wenn man nicht einmal von den Vorstandsmitgliedern gegrüßt wird (oder 2 Stunden nach Ankunft) hält sich die Gesprächsbereitschaft in Grenzen.
Aja noch ein Detail am Rande: Getränke zum Selbstkostenpreis? wo wurden die Getränke gekauft? Am Würstelstand? Keine Tragik, möchte mich halt nur darauf verlassen können was an Information weitergegeben wird, dies hat anscheinend nicht geklappt – außer es wurde wirklich beim Würstelstand eingekauft ;-).
Und dass die BesucherInnenzahl eindeutig geschönt ist, liegt doch auch auf der Hand, außer es sind noch Scharen an Menschen, bevor oder nachdem wir da waren, gekommen.
Das nächste am TdfM: Der Stand: 60 x 70 cm ist doch ein ein Witz, und noch dazu bekommen dann Nicht-Mitgliedsmedien auch einen Stand (haben die Standgebühr bezahlt? Wäre eigentlich nur fair, da dass meiner Meinung nach im Mitgliedsbeitrag jedes Mitgliedmediums inbegriffen ist und man hätte sich die € 3 Eintritt sparen können).
Welche 24 verschiedene 30 Quadratmeter Poster meinst du? Wir haben genau 1 Poster, außer wir machen Mal wieder eine Party dann sind es 2! Fehlen noch 22! Und 30 Quadratmeter? Wo bestellst du deine Poster? Wieviel kosten die? Wenn es nicht zu teuer ist, hätte ich gern so eines (vielleicht sogar ein Porträt von Daniel – nur um sein Ego zu pushen, bin ja ein Gutmensch).
Der Platz war einfach zu klein, wenn nicht einmal auf der Bank Platz für 3 Leute ist (ich rede nur von unseren 60 x 70 cm) und wir mit Müh und Not 2 Roll-Ups aufstellen können, dann kann man wohl von beengt reden. Geplant wäre eigentlich gewesen, dass wir 2 Monitore mitnehmen um unsere Projekte vorstellen zu können, nur wo hin damit?
Supertoll-cool-wichtigem iPad → neidisch? Ich hab zwar kein iPad, aber einen MacBook & einen iPod (hab nur für dich die Apple-Produkte aufgezählt), bin ich deshalb jetzt auch supertoll-cool-wichtig wenn ich sie benutze? Ich habe es ja schließlich zum Benutzen gekauft! Hoffentlich bin ich für dich wichtig genug! Bitte! Unbedingt!
Wegen deiner, gelinde ausgedrückt, gehässigen Bemerkung, dass Daniel am Podium sitzen wollte: Hier geht es nicht darum, dass er am Podium hätte sitzen sollen, sondern es wurde einfach vom Vorstand bestimmt, ohne dass die Mitgliedsmedien befragt wurden (wäre ganz einfach mittels doodle zu lösen gewesen) und Michaela (nichts gegen Michaela) aufgrund ihrer Doppelrolle als Medienverband und mokant ausgewählt wurde. Aber schön, dass man als Unentbehrlich angesehen wird, wenn man Kritik äußert!
„Das ist genauso unprofessionell wie seine Redaktionssitzungen öffentlich zu streamen“ → Was ist daran falsch einen partizipativen Zugang zu haben? Man muss sich nicht immer in sein/ihr kleines Schneckenhaus zurückziehen! Außerdem wenn du dir einmal den Stream angesehen hättest, hättest du bemerkt dass nicht die gesamte Sitzung übertragen wird, sondern lediglich das Brainstorming (wo sich der Stream beteiligen kann – gescheit, nicht?) und welche Artikel ausgewählt werden, bzw. wer was schreibt bleibt „geheim“.
„Und mir ist ein ineffektiver, wenig erreichender Medienverband tausendmal lieber als gar keiner – ich glaube da spreche ich nicht nur für mich.“ → für was bezahlen wir dann einen Mitgliedsbeitrag?
Liebe Grüße aus Linz
Lukas
Hallo,
mir ist es ja wurscht, was zwischen euch allen persönlich (oder auch nicht persönlich?) vorgefallen ist – einen Punkt möchte ich allerdings keinesfalls unkommentiert lassen.
Das ist genauso unprofessionell wie seine Redaktionssitzungen öffentlich zu streamen (habt ihr bei Junq eigentlich die Petition zum Schutze des Redaktionsgeheimnisses mitunterschrieben?).
Wie Lukas angemerkt hat – „die Redaktionssitzung“ wird nicht gestreamt, sondern nur das Brainstorming. Alles weitere findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Wenn das ein Problem darstellt – auch wir bei junQ.at sind offen für Kritik. Wir freuen uns sogar darüber. Also bitte die Kritik direkt uns mitteilen (ich bin erreichbar unter christoph.thorwartl@junQ.at – bzw. office@subtext.at, falls Misstrauen vorhanden sein sollte, dass ich Kritik nicht weiterleite). Ich persönlich (und das wurde innerhalb junQ.at auch so beschlossen) sehe das Redaktionsgeheimnis darin nicht gefährdet – lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen!
noch was: Der Verband ist nicht nur demokratisch, sondern überaus offen, transparent und vorbildlich. Und die „Stimmen“ die mehr „Partizipationsmöglichkeiten“ fordern hast du wohl bei deiner Ansprache vor der Junq-Mannschaft gehört, weil ich konnte die noch nirgendwo vernehmen. Sollte es die wider meiner Meinung doch irgendwo geben, dann würde ich dem betreffenden Mitglied als ersten Schritt zur Partizipation einfach vorschlagen mal zu einem Vernetzungstreffen zu kommen oder das Vernetzungstool zu nutzen, weil wie wir beide wissen werden diese beiden Möglichkeiten bislang kaum genutzt.
Wir sind erstens keine Junq-„Mannschaft“ (wir sind hier ja nicht bei der FPÖ ;)) – und zweitens darf bei uns jeder seine/ihre Meinung äußern, unabhängig vom Verein junQ.at.
Was die Untergriffe betrifft:
Ich kenne Daniel sicher besser als Sie (du traue ich mir einem anonymisierten Kommentator/einer Kommentatorin nicht anzumaßen), möchte aber Ausrichten, dass Daniel sicher nicht die Person mit dem größten „Selbstverwirklichungsbedürfnis“ ist. Aber das nur nebensächlich – das machen Sie sich bitte mit Daniel gemeinsam aus.
Für meinen Teil bleibt nur zu sagen, dass ich mit meiner (persönlichen) Einstellung dem Medienverband gegenüber Recht hatte – Genaueres gerne in einem persönlichen Gespräch.
Christoph Thorwartl,
subtext.at // junQ.at
P.S.: Auch wenn es schwer vorstellbar scheint – Wochen jenseits der 100 Stunden sind keine Seltenheit!