Nach wie vor ist Zahlenmaterial rund um Audiopodcasts recht dünn gesäht. Die ARD-ZDF Onlinestudie fragt dazu glücklicherweise jedes Jahr Zahlen ab. So sind zumindest für Deutschland aktuelle Zahlen zu haben die bestätigen: Podcasts sind weiter im Aufwind.
Ich habe mir erlaubt das rohe Zahlenmaterial in Diagramme umzuwandeln und habe dabei den Fokus auf die Audio-Podcasts gelegt. Um ein Mindestmaß an Objektivität und natürlich auch Relation zu schaffen habe ich alle anderen gemessenen Angebote in den Diagrammen gelassen.
Podcasts weiter im Aufwind, aber nach wie vor Randmedium
Die These, dass die zunehmende Verbreitung von Smartphones und die damit verbundene einfachere Konsumation von Podcasts zusammenhängt, scheint sich aus meiner Sicht zu verdichten. Erstmals seit ich die Zahlen von ARD-ZDF regelmäßig anschaue, nutzen mehr als 10% der User, Podcasts. Zwar liegt das deutlich unter Streaming-Unterhaltungsangeboten, was in vielen Fällen auch sicher den Formaten zuzuordnen ist. Schließlich sind die überwiegende Mehrzahl an Podcasts gesprochene Podcasts, die ihren Hörern eine höhere Aufmerksam abverlangen, Streamingangebote setzen hier eher auf Berieselung und sind meiner Meinung nach daher massentauglicher.
kein Medium der Jugend
Ganz interessant ist die Tatsache, dass sich die Nutzung der 14 bis 29 jährigen von der Summe aller User dahingehend unterscheidet, dass die Beliebtheit von Podcasts bei den Jungen niedriger ist, als im Gesamtdurchschnitt. Was klarerweise den Rückschluss zulässt, dass vor allem Personen jenseits der 30 Podcasts als Medium für sich entdeckt haben. Überraschend ist, dass das Abo von Podcasts nach wie vor ein Nischenphänomen bleibt. Überraschend deshalb, weil gerade die Abofunktion aus meiner Sicht einer DER Mehrwerte bei der Podcastnutzung ist und es für Marketer natürlich das erklärte Ziel ist, die Zahl an Abos zu heben.
Regelmäßige Nutzung bleibt auf gleichem Niveau
Was die regelmäßige Nutzung angeht, sind die Zahlen leicht rückläufig. Ein Trend der sich meiner Interpretation der Zahlen nach, quer über alle Audioinhalte ablesen lässt. Ich mutmaße, dass es hier vor allem in Richtung Video Verlagerungen gibt.
Die komplette Studie ist im Netz unter http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/ zu finden, die audiospezifischen Zahlen unter http://www.ard-zdf-onlinestudie.de/index.php?id=519.
Wie üblich gehe ich davon aus, dass sich der grundsätzliche Trend auch auf Österreich und die Schweiz übersetzen lässt, wie gesagt gibt es dazu leider kein Zahlmaterial. Ich habe vor einiger Zeit versucht in einer Infografik die wesentlichsten Kennzahlen zusammenzufassen. Die Podcast-Infografik findet sich hier.