Das Thema Technik ist unweigerlich mit dem Betrieb eines Podcasts verbunden. Aber wo anfangen? Was macht Sinn, was ist übertrieben, was ist die Mindestanforderung. So vielfältig die Möglichkeiten sind, so vielfältig sind auch die Meinungen zum Thema. Während die einen glasklare High-End Qualität propagieren, halte ich es mal wieder mit dem Pragmatismus.
Meiner Meinung nach muss es nicht die Top-Ausrüstung sein. Was nicht bedeutet, dass du dir minderwertigen Schrott zulegen sollst. Meiner Erfahrung ist, das Podcasts nicht unbedingt auf Top-Lautsprechern und Kopfhörern konsumiert werden, sondern mit dem was gerade da ist. Auch in den meisten Autos ist keine High-Fidelity Anlage verbaut. Spricht die teuer erkaufte Qualität kommt beim Hörer oft gar nicht an. Zudem sind die meisten Podcasts komprimiert, zumindest meine recht sprachlastigen Podcasts sind es. Das tausend Euro teure Mikrofon kann seine Klangqualität also oft gar nicht ausspielen. Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Wer Spaß an toller Ausrüstung hat, soll sich ausleben. Mir reicht seit Jahren eine Mittelklasseausrüstung um ordentliche Podcasts zu produzieren.
Ausrüstung für Einsteiger
Für Einsteiger, die lediglich sich selbst aufnehmen wollen, reicht meines Erachtens ein digitales Aufnahmegerät, dessen Speicherkarte nach Aufnahme in den Rechner gesteckt wird und die Aufnahme dann weiter bearbeitet wird. Alternativ tut es auch ein USB-Mikrofon. Meine Empfehlungen dazu sind folgende:
- Zoom H2n* – ca. € 150,- – Aufnahmegerät
- Samson Meteor* – ca. € 60,- – USB Mikrofon
Ausrüstung in der Mittelklasse
Zoom hat sich wohl zu so etwas wie dem Goldstandard unter den Podcastern entwickelt. Im Wesentlichen sind zwei Aufnahmegeräte (die sich auch via USB an den Rechner anschließen lassen) weit verbreitet, das Zoom H5 und das Zoom H6. Hauptunterschied ist die Anzahl der XLR-Mikrofone die sich anschließen lassen. Für meine Zwecke reicht das H5 aus, wobei ich zusätzlich noch einen Mischer im „Studio“ stehen habe – das H5 ist meine „unterwegs Ausrüstung“ und da ich üblicherweise nur einen Interviewpartner habe, reichen mir die zwei Anschlüsse aus. Damit kommt auch die Frage nach den Mikrofonen auf. Ich persönlich nutze Gesangsmikrofone aus der Eigenmarken-Serie von Thomann und bin damit bis dato zufrieden.
- Zoom H5* – Aufnahmegerät – ca. € 220
- Zoom H6* – Aufnahmegerät – ca. € 320
- t.bone MB 88U – Gesangsmikrofon – ca. € 35
Ausrüstung für ambitionierte Podcaster
Wer Musik einspielen möchte, Interviewpartner zu-/abschalten will, Telefonate ordentlich recorden will, wird auf Dauer nicht an einem Mischpult vorbei kommen. Aktuell habe ich noch ein in die Jahre gekommenes USB-Mischpult von Behringer im Einsatz, bin aber gerade dabei ein wenig umzugestalten. Konkret wird das Rodecaster Pro bei mir einziehen, ein Mischpult das via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden werden kann, bis zu vier Mikrofone aufnehmen kann, Tasten für Einspieler bereit hält und auf die Bedürfnisse von Podcastern ausrichtet ist. im gleichen Schritt ersetze ich dann auch meine gleich altes Kondensatormikro auf der t.bone Serie von Thomann gegen das Rode Procaster – ein Großmembranmikrofon das ebenfalls auf die sprachlastige Produktion von Podcasts ausgerichtet ist.
- Rodecaster Pro* – Mischpult – ca. € 615,-
- Rode Procaster* – Großmembranmikrofon – ca. € 160,-
Neben diesen grundliegenden Bestandteilen der Ausrüstung gibt es natürlich rundherum noch genug Zubehör, das sich mit der Zeit sammeln wird. Halterungen und Stative für Mikrofone, Pop-Schutz vor den Mikros, Monitorboxen und Kopfhörer (mein Tipp hier die AKG 240* – sind mit knapp 50,- eher im unteren Bereich der Skala, haben aber einen guten Klang).
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