Facebook nervt, und das gewaltig. Die ständigen Layout-Änderungen, Abänderung von Regeln um dann doch wieder zur ursprünglichen Regelung zurück zu kehren und die seit dem (missglückten) Börsegang unübersehbare fortschreitende Monetarisierung der Plattform, vermiest mir mittlerweile richtig die Laune.

Lange Zeit habe ich bei Kundenterminen und Vorträgen zwar darauf hingewiesen, dass Facebook durchaus kritisch zu sehen ist, bin aber sonst nicht weiter auf die Geschäftsmodelle des Social Networks eingegangen. „Ist halt auch eine Firma.“ Was man, aber dort mittlerweile abzieht hat mit einer (Geschäfts)Partnerschaft recht wenig zu tun (und lässt mich überlegen, ob ich das Netzwerk weiterhin ohne Weiteres empfehlen kann). War der Deal bis jetzt „Daten gegen Netzwerk“ für User und „Geld gegen eine der effizientesten Zielgruppeneingrenzung“ für Unternehmen, geht Facebook nun arg aggressiv vor.

Promoted Posts – oder der Verlust der Reichweite

Vor kurzem habe ich in einem Podcast noch auf die Promoted Posts und die damit verbundene Funktion hingewiesen, einzelne Posts gegen Geld hervorheben zu lassen. Grundsätzlich ja eh eine nette Möglichkeit Posts zu verbreiten, allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass die Personen die hiermit erreicht werden, lediglich die Fans sind – also jene Leute die sich bereits als Interessenten einer Seite deklariert haben. Dies stößt vielen Seitenbetreibern natürlich sauer auf, denn warum soll dafür bezahlt werden, dass man die Leute erreicht die ohnehin schon Fan sind. Der Kampf um die teilweise Umgehung des Edgerank (der hinsichtlich Eingrenzung der Informationsflut ja durchaus Sinn macht) kann also mit genügend Geld aufgenommen werden. So beeindruckend ich die Zahlen fand die Alex Nowak in seinem Beitrag genannt hat, so ernüchternd waren sie im Selbsttest. Für € 4,56 warens genau 3 Klicks und 2 Likes – ein heftiger Preis wie ich finde.

 

einloggen, dann siehst du die Seite

Für viele Unternehmen, die ich berate ist die Tatsache, dass die Facebook-Seite auch ohne Login einsehbar ist ein starkes Argument. Schließlich bekommt man so ein Tool sich zu präsentieren und schneller, als es mittels Unternehmenswebsite möglich ist, auf aktuelle Ereignisse zu reagieren. Tja, und eigentlich brauche ich gar nicht mehr in der Gegenwart weiterzuschreiben, nach einem anstrengenden Arbeitstag darf ich bei Michael Weberberger lesen, dass Facebook jetzt zum Login auffordert und ein Overlay über die Seite legt, wenn man nicht angemeldet ist. Zwar kann man das mittels „ESC“-Taste entfernen, die DAUs da draußen werden das mal definitiv nicht tun und somit ist ein wesentlicher Vorteil futscht. Einmal mehr ohne Vorankündigung und von einem Moment auf den anderen. Hier pinkelt Facebook genau denen ans Bein, die die Kohle bringen, nämlich den Unternehmen die durch zahlreiche Werbeformate an Reichweite kommen wollen. Ob der Zug von Facebook klug ist, ist fraglich – schließlich werden die Leute die sich aus Unsicherheit nicht anmelden, dies ganz sicher nicht tun, wenn sie nicht mehr sehen was da innerhalb von Facebook abgeht. Und, dass man mit Geschäftspartnern (und das sind Werbekunden nun mal) so nicht umgeht liegt hoffentlich auf der Hand.

Anmerkung 22:19 – anscheinend handelt es sich bei obenstehendem Sachverhalt um einen Bug (die Skepsis bleibt trotzdem 😉 – Warum ist diese Funktion trotzdem im Hintergrund schon abrufbar und jetzt offenbar ungewollt freigeschaltet?)

Die vielen Kleinigkeiten

Timeline-Umstellung innerhalb eines Monats, was mit zahlreichen Layout-Anpassungen professioneller Seiten verbunden war (und natürlich Geld für die Umsetzung kostet), Profilbildgröße innerhalb von zwei Wochen drei mal ändern, Landingpages kicken (bzw. nur gegen die Schaltung von Werbeanzeigen möglich machen), ein völlig undurchsichtiger Update-Rhythmus, und, und, und … sind nur ein paar Beispiele wie Facebook seine Kunden verarscht. Jede Agentur kann sich derzeit glücklich schätzen, denn so geht die Arbeit nicht so schnell aus – ob man so Geschäfte macht ist allerdings fraglich.

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